Chronophysiologie: Die pünktliche Organisation unserer Funktionen
Chronophysiolgie ist ein Teil der Chronobiologie und untersucht die zeitliche Organisation physiologischer Abläufe. Man spricht hierbei auch von einem zeitlichen Ablauf der normalen Lebensvorgänge. Die Chronophysiologie befasst sich mit dem Phänomen von Morgen-und Abendmenschen und erklärt, wie biologische Systeme und Prozesse von Organismen zeitlich miteinander in Verbindung stehen. Der menschliche Körper unterliegt einem 24-Stunden Rhythmus. Wir verfügen über interne Zeitmesser (circadiane Uhren), die es uns ermöglichen, täglich wiederholende Geschehnisse vorwegzunehmen und eine optimale Anpassung ihrer Physiologie an die im Tagesverlauf veränderlichen Umweltgegebenheiten vorzunehmen. Ein Tag-Nacht-Rhythmus bestimmt unser Leben, Zeitgeber wie Licht, Dunkelheit und Temperatur beeinflussen unseren Biorhythmus und sind schon tief in unseren Genen festgelegt.
Fast alle bisher untersuchten Lebensvorgänge im Körper unterliegen irgendeiner rhythmischen Variation. Hormone, Neurotransmitter, Zuckermoleküle aus der Nahrung und die Kämpfer unter den Blutzellen zeigen im Laufe eines Tages abwechselnd unterschiedliche Konzentrationen im Blut. Einige Veränderungen sind gleichzeitig wichtige Taktgeber für verschiedene Reaktionen der Organe. Aber auch das Auftreten von Krankheiten und die Intensität ihrer Beschwerden folgen den Impulsen innerer Uhren. Das gilt besonders stark für Asthma, Depressionen und für epileptische Anfälle. Wird das circadiane System gestört, ergeben sich starke Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden. So kann beispielsweise die Zeitumstellung wie ein kleiner Jet-Lag wirken, der mit Schlafproblemen, Konzentrationsschwächen oder sogar Depressionen einhergeht. Gravierendere und langfristigere Probleme ergeben sich bei Schichtarbeitern, bei denen diese Störungen chronisch auftreten. Nur wenn wir den eigenen Lifestyle, den wir pflegen, an unsere inneren Rhythmen anpassen, bekommen wir jene Energie, die wir benötigen und bleiben gesund.