Fettleibigkeit ist in den Vereinten Staaten sowie in vielen Ländern der westlichen Welt ein großes Problem. Mehr als ein Drittel aller erwachsenen US-Amerikaner leidet an dieser Gesundheitsstörung und den damit verbundenen Krankheiten. Obwohl Wissenschaftler seit Jahren versuchen, Fettsucht zu verstehen, bleiben effektive Behandlungsmethoden noch immer schwer fassbar. Eine neue Chronobiologiestudie legt jedoch nahe, dass übergewichtige Menschen Gewicht verlieren könnten, indem sie die Zeiten, zu denen sie essen, ändern, ohne andere Veränderungen in ihrer Ernährung vorzunehmen.
Fastenzeiten und Gewicht
Medizinwissenschaftler von heute empfehlen, dass in regelmäßigen Abständen kleine Mahlzeiten eingenommen werden sollten, um die Blutzuckerwerte konstant zu halten sowie den Stoffwechsel zu aktivieren. Eine aktuelle Studie deutet darauf hin, dass diese Herangehensweise in Wirklichkeit zu Fettsucht beitragen könnte. Wissenschaftler der circadianen Biologie sind der Meinung, dass eine längere Zeit des Fastens für den menschlichen Stoffwechsel und die allgemeine Gesundheit besser sein könnte.
Mäuse, die essen und fasten
Die Forscher dieser Studie, die vor kurzem im Journal Cell Metabolism veröffentlicht wurde, bemerkten, dass Labormäuse, die den ganzen Tag über knabberten, eher dazu neigten, übergewichtig zu werden und auch eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen aufwiesen, unabhängig davon, was sie aßen oder wie viel. Ein weiterer wichtiger Faktor für die Gesundheit und das Gewicht war die Regelmäßigkeit zu der gegessen wurde, wobei sich die Zeiten nicht großartig von Tag zu Tag unterscheiden sollten.
Die Mäuse, die am gesündesten waren, verzehrten das gleiche Essen wie die anderen Gruppen, jedoch wurde ihnen die Nahrung nur zu festgelegten Zeiten innerhalb einer 8-Stunden Periode des Tages gegeben. In der restlichen Zeit war es den Mäusen nicht gestattet zu essen.
Diese Tierchen bekamen die gleiche Menge an Kalorien und Fett, dennoch nahmen sie schnell ab, sodass sie über ein gesundes Gewicht verfügten und weniger dazu neigten, Krankheiten wie Typ-2-Diabetes zu erleiden. Auch wenn dies erstaunliche Neuigkeiten sind, stellt sich die Frage: Was bedeutet das für Menschen?
Essgewohnheiten der Amerikaner und Fettleibigkeit

Diese neue Studie bietet jenen Menschen Hoffnung, die mit Hilfe von gängigen Diätratschlägen weiter zunahmen. Jedoch wundern sich viele darüber, warum die Nahrungsaufnahme zu verschiedenen Zeiten zu Gewichtsverlust führen kann. Wissenschaftler der Chronobiologie und Zellbiologie glauben, dass sie die Antwort darauf gefunden haben. Als sich Forscher die Zellproteine der Mäuse beider Gruppen ansahen, fanden sie heraus, dass die Nagetiere, die nur innerhalb der gleichbleibenden acht Stunden eines Tages gegessen hatten, im Vergleich zu jenen, die zu jeder Zeit Nahrung aufnehmen konnten, mehr Kennzeichen eines normalen, gesunden Stoffwechsels aufwiesen. Aus irgendeinem Grund hat das tägliche Fasten über 16 Stunden innerhalb eines Tages eine schützende Wirkung auf den Zellstoffwechsel.
Metabolischer Jet-Lag

Bei einer Untersuchung wurde eine Gruppe von übergewichtigen Personen gebeten, alles zu fotografieren, was gegessen wurde. Dabei kam eine spezielle App zum Einsatz. Diese App sammelte auch Metadaten wie Uhrzeit und Ort. Teilnehmer, die daran erinnert wurden, nur innerhalb der festgelegten acht Stunden des Tages zu essen, nahmen ab und gaben an, dass sie besser schliefen. Dadurch wird die Idee unterstützt, dass ausgedehntes, tägliches Fasten gut für den Stoffwechsel und den circadianen Rhythmus ist.
Könnte diese Art von Essgewohnheit auch bei Ihnen funktionieren? Die Forscher der circadianen Biologie, die hinter dieser Studie stecken, haben für jene, die dieses Ernährungsverhalten einmal ausprobieren möchten, eine App herausgegeben, die sich MyCircadianClock nennt. Im Einklang mit seinem circadianen Rhythmus zu essen, könnte jenen Menschen Hoffnung bieten, denen es schwer fällt, abzunehmen und ihre Gesundheit verbessern.







